1. Yul/Jul (~ 21.12.) Das heidnische Jahr beginnt nicht mit Neujahr, sondern mit dem Mittwinter-Fest, der Wintersonnenwende. In der längsten und dunkelsten Nacht des Jahres wird die Geburt des männlichen Gottes, des Lichtbringers gefeiert. Ein ähnliches religiöses Motiv findet sich auch im Christentum mit der Geburt des Heilands zu Weihnachten. 2. Imbolc (01./02.02.) Auch Oimelc genannt, dieser Tag ist der Schutzgöttin Irlands, Brigid gewidmet. Im Christentum: Mariä Reinigung, Lichtmess, Jesu Darstellung, Kerzenweihe. Dieses vielbelegte Fest wird in der Nacht vom ersten auf den zweiten Februar gefeiert. Die Aspekte der Reinheit und Erneuerung sowie der Lichtsymbolik beherrschen in allen Traditionen diesen lunaren Feiertag. 3. Ostara (21.03.) Dieser solare Feiertag liegt genau auf dem astronomisch bestimmten Datum des Frühlingsbeginns, es ist das Frühjahrsäquinoktium (Frühlingstagundnachtgleiche). Licht und Dunkelheit halten sich für einen kurzen Moment das Gleichgewicht. Der Name dieses Festes soll angeblich auf die heidnische Göttin “Eostrae” bzw. “Ostara” zurück gehen. Diese Ansicht ist allerdings stark umstritten. An diesem Tag begegnen sich der junge Sonnengott und die Göttin in ihrer Gestalt als jungfräuliches Mädchen (Sinnbild der langsam erwachenden und wieder ergünenden Natur) zum ersten Mal. 4. Beltaine (31.04/01.05.) Dieses Fest, auch Bealtaine, Bealtuinn, Beltane oder Walpurgisnacht genannt, wird in der Nacht vom 31. April auf den 1. Mai gefeiert. Es ist – neben dem Totenfest Samhain – eines der zwei Hochfeste, da die Schwelle zur Anderswelt in dieser Nacht besonders transparent sein soll. Traditionell ist dies ein Fruchtbarkeitsfest. In dieser Nacht findet die hohe Hochzeit, die Vereinigung der zur Frau gereiften Göttin mit dem zum Mann gewordenen Sonnengott statt. Nicht umsonst ist der Mai als Wonnemonat bekannt. 5. Litha (~ 20.-23.06) Das Datum der Sommersonnenwende (andere Namen und Bedeutungen sind: Mittsommer, Solstitium, Sommeranfang, Johannistag, Sommerweihnacht) liegt meist zwischen dem 20. und dem 23. Juni. Der Sonnengott ist auf dem Höhepunkt seiner Macht, wärmt die Welt und lässt durch seine Kraft die Pflanzen wachsen. Dies wird mit großen Freudenfeuern (Bonfires) gefeiert. Die Göttin ihrerseits befindet sich jetzt im Aspekt der Mutterschaft. Ebenso wie die Natur und die Früchte des Felde wächst und reift das Kind langsam in ihr. 6. Lughnasad (01.08.) Dieses Fest ist im Jahreslauf – neben Mabon und Samhain – das erste der drei Erntefeste. Die erste lebensspendende Ernte wird eingeholt und der sonnengleiche Korngott stirbt seinen Opfertod. Das Jahresrad dreht sich unaufhaltsam und im ewigen Kreislauf weiter. Das Jahr ist noch lebendig und erfüllt, aber mit der Ernte rückt auch der Herbst heran, die Göttin tritt jetzt zusätzlich in ihren dritten Aspekt: den der unerbittlichen Schnitterin. 7. Mabon (~23.09.) Andere Bezeichnungen:Herbstäquinoktium, Herbstäquinox, Herbsttagundnachtgleiche, Erntedankfest. Tag und Nacht halten sich noch einmal die Waage, bevor die dunkle Periode des Jahres anbricht und die Nächte länger sind als die Helligkeitsperioden. Traditionell ist dieses Fest von Trank- und Speiseopfern an die Götter bestimmt, um sich ihres Segens auch in der nun kommenden dunklen Jahreszeit zu versichern. Das mit diesem Aspekt verwandte christliche Erntedank ist vom Datum her nur wenige Tage danach angesiedelt (29.09.). 8. Samhain (31.10) Neben Beltaine gehört Samhain unter dem Namen “Halloween” wohl zu den bekanntesten Hexenfesten. Andere Namen sind: All Hallows` Eve und Allerheiligen. Es ist eine Nacht außerhalb der Zeit in der angeblich die Seelen der Toten durch den hauchdünnen Schleier zwischen den Welten wechseln können. Das keltische Totenfest ist das letzte der Feste im keltischen Jahreslauf, hiermit schließt sich der ewige Kreislauf, es hat quasi den Status eines heidnischen Silvesters.